Praxis

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Fetale Echokardiographie

Die fetale Echokardiographie dient der vorgeburtlichen Erkennung von angeborenen Fehlbildungen des Herzens. Herzfehler zählen mit einer Häufigkeit von 8-10 auf 1000 Neugeborene zu den häufigsten Fehlbildungen, wobei 4 von 1000 Neugeborenen einen schweren, operationsbedürftigen Herzfehler aufweisen.

Fetale Echokardiographie

Bei belasteter Vorgeschichte in Hochrisikofällen kann man das fetale Herz prinzipiell auch schon in der 12.-15. Schwangerschaftswoche untersuchen. Zu diesem frühen Zeitpunkt können bereits etwa 50-60 % der schweren Herzfehler entdeckt werden. Allerdings ist die Zuverlässigkeit der Untersuchung wegen der geringen Größe des fetalen Herzens eingeschränkt, so daß bei unauffälligem Untersuchungsbefund meist zu einer nochmaligen Untersuchung geraten wird.

Der ideale Untersuchungszeitpunkt für die fetale Echokardiographie liegt zwischen der 20. und 22. Schwangerschaftswoche. In diesem Zeitraum lassen sich bis zu 90 % aller Herzfehler erkennen. Selbstverständlich kann diese Untersuchung bei Verdacht auf einen fetalen Herzfehler, einer Herzrhythmusstörung oder Nachweis einer anderen Entwicklungsstörung in jedem Schwangerschaftsalter erfolgen. Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist die Diagnostik jedoch häufig durch die ungünstige Lage des Kindes sowie durch die schlechtere Schalldurchlässigkeit der Rippen des Kindes eingeschränkt.

Eine Indikation zur fetalen Echokardiographie besteht bei sonographischem Fehlbildungsverdacht, bei auffälliger Anamnese (Vorgeschichte) oder bei Auftreten von Herzrhythmusstörungen beim Feten.

Ziele einer umfassenden fetalen Echokardiographie sind die Beurteilung und Darstellung von:

  • Symmetrie, Lage und Größe des Herzens
  • Anatomie der Herzkammern und Vorhöfe
  • Funktion der Herzklappen
  • Lage der großen arteriellen und venösen Gefäße

Durch zusätzliche Anwendung der farbkodierten Doppler-Sonographie lassen sich auch die Funktion der Herzkammern und Herzklappen, der Herzscheidewände sowie die Blutflüsse im Herzen und in den großen arteriellen und venösen Gefäßen beurteilen.

Da der Fetus und das fetale Herz permanent in Bewegung sind, ist die fetale Echokardiographie eine technisch sehr anspruchsvolle und schwierige Untersuchung. Bei der Erfassung sehr kleiner Fehler (z.B. ein Loch in der Herzscheidewand) kann sie an ihre Grenzen stoßen.

In der überwiegenden Zahl der Fälle kann eine kindliche Herzerkrankung ausgeschlossen werden. Bei einigen wenigen Kindern wird dagegen bereits vorgeburtlich ein Herzfehler festgestellt. Eine exakte Diagnose erlaubt dann eine frühzeitige Beratung mit Kinderkardiologen und Herzchirurgen, um eine optimale Betreuung und Behandlung des Kindes vor und nach Geburt zu gewährleisten. Häufig wird die Entbindung in solchen Fällen in Zentren mit entsprechenden Spezialisten geplant.

Jedes Jahr wird am 05. Mai der Tag des herzkranken Kindes begangen. Aus diesem Grunde zeigte das ZDF am 03. Mai 2013 in der Sendung "Volle Kanne" den Beitrag: "Diagnose im Mutterleib", den Sie sich in der ZDF Mediathek ansehen können. Der Beitrag zeigt eindrucksvoll, welche Chancen die frühzeitige Entdeckung eines Herzfehlers durch die fetale Echokardiographie eröffnet.

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http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1894404/Diagnose-im-Mutterleib